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Vom Material zu den Transportkilometern – worauf kommt es bei der nachhaltigen Beschaffung wirklich an?

Die Antwort auf diese Frage sollten rund 90 Teilnehmer:innen unserer ersten transnationalen GPP4build-Schulung nun beantworten können. Gemeinsam mit 12 Vortragenden gab es am 17. und 18. Juni 2021 nur eine große Frage: Wie gestalte ich meinen Beschaffungsprozess nachhaltig? Auf Deutsch und Italienisch wurde u. a. gelernt, welche Nachhaltigkeitskriterien und -werkzeuge es gibt, wie man diese verifiziert, und was das Ganze mit der EU zu tun hat.

Es geht um ein wichtiges Thema, das wir sehr ernst nehmen“ – mit diesen Worten eröffnete Giuliano Vettorato, Landesrat und stellvertretender Landeshauptmann Südtirols, die erste GPP4build-Schulung. Denn auf den Weg zum großen europäischen Ziel der Klimaneutralität spielt die nachhaltige Beschaffung eine zentrale Rolle. In den meisten europäischen Ländern gibt es Aktionspläne zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung, deren Kriterien sich in ihrer Verbindlichkeit unterschieden.

In Italien sind diese Kriterien verpflichtend über alle Ebenen der öffentlichen Beschaffung hinweg (Bund, Länder, Gemeinden), während die Kriterien des österreichischen Aktionsplans (NaBe) nur auf Bundesebene (auch die BIG) erforderlich sind. 

Rahmenbedingungen, konkrete Empfehlungen und Hürden der nachhaltigen öffentlichen Beschaffung haben unsere Referent:innen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet:

 

Dr. Giovanni Pernigotto

Freie Universität Bozen

In seinen Vorträgen gab Giovanni Pernigotto einen Über- und Ausblick zum Thema Nachhaltige Beschaffung und stieg im italienischen Teil tiefer in die Materie ein. Hier ging es um die italienichen Mindestumweltkriterien CAM (Criteri Ambientali Minimi).

Dr. Angelika Tisch

Interdisziplinäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur

Angelika Tisch vom österreichischen nabe-Aktionsplan für nachhaltige öffentliche Beschaffung erläuterte die Rollen von KMU und öffentlichen Auftraggeber:innen im Rahmen der umweltfreundlichen öffentlichen Beschaffung.

 

Dip. Ing. Astrid Schartmüller

KlimaHaus Bozen

Gemeinsam mit Jakob Weithas zeigte Astrid Schartmüller vergleichend, was wir vom jeweiligen Nachbarn lernen können. Gemeinsam wurden unterschiedliche Kriterien auf transnationaler Ebene beleuchtet.

Jakob Weithas, BSc, MSc

 FH Salzburg | Smart Building

Neben seinem Beitrag zum transnationalen Kontext der nachhaltigen Beschaffung mit Astrid Schartmüller zeigt Jakob Weithas im Workshop-Teil beispielhaft an der Lieferkette Holz, wie Zuschlagskriterien in einer nachhaltigen Beschaffung berücksichtigt werden können.

Ass. - ProfAlessandro Manzardo

Universität Padua

Gemeinsam mit seinem Kollegen Alessandro Marson gab Alessandro Manzardo eine Einführung in Zertifizierungstools. In einem weiteren Vortrag ging es um den Status Quo der italienischen Bauwirtschaft.

Dipl.-Ing. Christian Bratka

Bauwesen, Baudirektion-Baucontrolling | Stadt Salzburg

In seinem Vortrag stellte Christian Bratka die ökologischen Zuschlagskriterien der Stadt Salzburg vor. Wie diese angewendet werden, demonstrierte er im späteren Workshop-Teil beispielhaft an der Lieferkette Beton.

Alessandro Marson

Universität Padua

Gemeinsam mit seinem Kollegen Alessandro Manzardo gab Alessandro Marson eine Einführung in Zertifizierungstools. In einem weiteren Vortrag ging es um den Status Quo der italienischen Bauwirtschaft

Julia Wanghofer, BSc.

Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee

Im Rahmen ihres Vortrags „Good-Practice Beispiele im Land Salzburg“ stellte Julia Wanghofer die "Kinderstadt Neumarkt" vor, einen innovativen Kindergarten, der unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien errichtet wurde.

Arch. Andrea Mercusa

Freie Universität Bozen

Der Architekt Andrea Mercusa gab den Teilnehmer:innen gemeinsam mit Giovanni Pernigotto einen vertiefenden Einblick in die italienischen Mindestumweltkriterien (CAM) für Gebäude.

Dipl. Ing. (FH) Lutz Dorsch M.BP.

FH Salzburg | Smart Building

In seinem Worshop zeigte Lutz Dorsch beispielhaft an der Lieferkette Holz, wie Zuschlagskriterien in einer nachhaltigen Beschaffung berücksichtigt werden können.

Ing. Anna Maria Atzeri PhD

Agenzia per l‘Energia Alto Adige - CasaClima

Anna Maria Atzeri führte zunächst in die CAM-Materialdatenbank für Produkte des italienischen Marktes ein und gab in einem zweiten Beitrag einen Ausblick auf die zukünftige GPP4build-Website.

Dr. Steffen Robbi

Geschäftsführer Digital Findet Stadt

Abschließend gab Steffen Robbi den Teilnehmer:innen einen Ausblick auf das Kompetenzzentrum, welches in Kooperation von Digital Findet Stadt und dem ITG Innovationsservice für Salzburg entsteht.

 

Die Schulung ist aus dem Interreg-Forschungsprojekt GPP4Build - Green Public Procurement for Buildings entstanden, das grenzübergreifend österreichische und italienische Forschungspartner zusammenbrachte.

Kooperationspartner der Schulung waren das ITG Innovationsservice für Salzburg, die Universität Padua, die Freie Universität Bozen, das KlimaHaus Bozen, die FH Salzburg, die Energieagentur aus dem Friaul-Julisch-Venezien (APE), Digital Findet Stadt, der naBe - Aktionsplan für eine nachhaltige öffentliche Beschaffung und das Ressourcen Forum Austria.

Über die Schulung hinaus wird aktuell an einem GPP4build-Kompetenzzentrum gearbeitet, das zukünftig Dienstleistungen rund um das Thema Nachhaltige Beschaffung für Planer:innen, Unternehmen und öffentliche Verwaltungen bereitstellt.

Sie wären gerne bei der nächsten Schulung dabei? Sie interessieren sich für das GPP4build-Kompetenzzentrum?

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