Projektleiter und -mitglieder gaben den Gästen kurze Einblicke in die Ziele, Ergebnisse und Abläufe vier ausgewählter Konsortialprojekte:
Der EU-Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft dient der Verbesserung der Langlebigkeit und Anpassung von Bauten im Einklang mit den Grundsätzen der Kreislauffähigkeit. Im Weiteren hat sich die Stadt Wien das sportliche Ziel gesetzt, bis 2050 80 Prozent aller Bauteile und Materialen wiederzuverwenden. Wesentliche Grundlage für die Erreichung dieser Vorgaben sind digitale Gebäude-Logbücher. Gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Verwaltung gelang es uns im vergangenen Jahr, ein Kriterienset für Kreislauffähigkeit zu erstellen und die Kreislauffähigkeit eines Gebäudes auf Basis eines BIM-Modells nachzuweisen.
In einer professionellen Projektinitiierungs-Phase wird der Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit gelegt. Dabei wird in Abstimmung mit den Anforderungen aller wesentlichen Projektpartner:innen eine gemeinsame BIM-Projekt-Strategie erarbeitet, sodass die Effizienz gesteigert und zielorientiert kommuniziert werden kann. Mit unseren Partnern haben wir in fünf Workshops einen umfassenden Praxis-Leitfaden für eine Projektinitiierung mit BIM ausgearbeitet, der im Sommer 2023 veröffentlicht wird. Konkret definiert wurden unter anderem die Projektorganisation mit den beteiligten Stakeholdern, Kollaboration und Kommunikation sowie die Zusammenarbeit am Modell.
Themen wie Kreislaufwirtschaft und Zusammenarbeit mit BIM fußen auf gemeinsamen Standards und Regelungen. Im Rahmen von zwei Projekten widmen wir uns der Standardisierung und BIM-Properties: BIM2Kalk dreht sich um die BIM-Anwendungsfälle Kostenkalkulation und produktneutrale Ausschreibung. Aufbauend auf der Leistungsbeschreibung „Hochbau“ wurden dabei BIM-Merkmale definiert. Bei BIM Parameter für Baustoffe wird ein gemeinsames, offenes BIM-Vokabular für Baustoffe und Aufbauten erarbeitet. Insgesamt wirken an diesen beiden Projekten seit 2021 über 88 Projektpartner mit.
Ziel dieses Konsortialprojektes war es die wichtigsten BIM-Use Cases in der Phase der Bauausführung zu beschreiben und priorisieren. Dabei wurde auch der erwartete Mehrwert für Auftraggeber und Ausführende skizziert. Im offenen Erfahrungsaustausch wurden Hürden, Hemmnisse und Lösungsansätze bei der Umsetzung diskutiert. Die Anwendungsfälle werden im „Building Smart Use Case Management“ veröffentlicht und 2023 in einem kurzen Leitfaden publiziert.
Wir bedanken uns herzlich bei unseren Partnern für die gute Zusammenarbeit und freuen uns darauf, im neuen Jahr mit vielen spannenden Projekten die Digitalisierung der Bau- und Immobilienbranche voranzutreiben!